Seeschwalbe Webtalk
mit Moritz Hartmann
Was war als Kind dein Wunschberuf?
Dompteur von Raubtieren im Zirkus später dann noch Tierpfleger
Für welche Berufslehre hast du dich dann entschieden?
Da ich unentschlossen war, habe ich mich für eine Lehre als Sportartikelverkäufer im Warenhaus Loeb in Bern entschieden (damals dauerte die Verkäuferlehre nur 2 Jahre). Anschliessend habe ich das KV durch den Abschluss eines Handelsschuldiploms nachgeholt.
Als Weiterbildung habe ich später noch den Abschluss zum eidg. Marketingplaner und zum eidg. Dipl. Verkaufsleiter gemacht.
Was gehört zu deinen wichtigsten Aufgaben im Beruf heute?
Heute bin ich als CEO des Familienunternehmens Faro AG Facility Services für die Arbeitsplätze von über 1’000 Mitarbeitern verantwortlich. Nach 18 Jahren Detailhandel, in diversen Führungspositionen, habe ich 1997 in die Gebäudereinigungsbranche gewechselt. Hier habe ich während 11 Jahren die Niederlassung Bern für die Firma Vebego Services aufgebaut, bevor ich im Aufstiegsjahr des EHC Biel 2008 als Verkaufsleiter zur Firma Faro AG gestossen bin.
Wo und wie war dein erster Kontakt zum Eishockeysport?
Mein Vater war in Neuenegg, wo ich aufgewachsen bin, für die Natureisbahn zuständig und dazu war er eingefleischter SC Bern Fan. Er hat die Spiele damals noch auf der offenen Eisbahn KWD verfolgt. Dadurch waren wir als Kinder natürlich sehr oft auf dem Natureis auf dem Viehschauplatz anzutreffen, wo auch Eishockey gespielt wurde. Zudem hat mich mein Vater manchmal zu einem Spiel des SCB mitgenommen.
Warum bist du zum EHC Biel gekommen?
1978 bin ich aus beruflichen Gründen nach Biel gezogen. Ich hatte da einen Job als Sportartikelverkäufer im damals neuen Loeb Warenhaus. Die Stadt Biel hat mich vom ersten Tag an fasziniert und ich habe mich entschlossen zu bleiben. 1980 habe ich einen neuen Job im damaligen Coop Warenhaus Burg angefangen und da war in der Dekorationsabteilung mit Berni Ayer ein überzeugter EHC Biel Fan. Er hat mich überredet an die Spiele des EHCB mit zu kommen. Die Mannschaft und das Umfeld waren mir sofort sympathisch und auf die Saison 82/83 hatte ich mein erstes Saisonabi für den Sitzplatz A1/13. Diesen Sitzplatz hatte ich bis zum Abriss des altehrwürdigen Eisstadions und er steht heute in meinem Büro. Ich habe auch während meinem 9 Jahre dauernden Aufenthalt in Reinach AG kein Heimspiel des EHCB verpasst.
Was ist die grösste Veränderung in der Tissot Arena für die Junioren Abteilung des EHCB?
Sicher die hervorragende Infrastruktur mit genügend Garderoben. Dadurch können wir heute professioneller arbeiten als noch im alten Eisstadion. Z.B. hat das U-20 Elite Team eine eigene Garderobe und für das Off-Ice Training sind ebenfalls genügend Räume vorhanden.
Was hattest du alles schon für Ämter beim EHC Biel?
Angefangen hat alles damit, dass Daniel Villard und ich den damaligen Manager Gérard Scheidegger angefragt haben, ob wir ihn bei seiner Arbeit unterstützen könnten. Wir haben uns dann das Sponsoringdossier geteilt. Als mein älterer Sohn Yannick die Hockeyschule besuchte, wurde ich angefragt das Amt des Juniorenobmanns zu übernehmen, mit dem Auftrag einen Verein zu gründen welcher später in die vom Verband geforderte Aktiengesellschaft für den Nachwuchsbereich überführt werden sollte. Ich war Präsident von EHC Biel-Bienne Spirit von 2000 bis 2012. Anschliessend war ich Delegierter des Verwaltungsrates bis 2015. Dieses Amt hat dann Martin Steinegger übernommen und ich war bis zur Auflösung der Spirit AG 2019 noch Verwaltungsrat.
Zudem habe ich über mehrere Jahre die Interessen des Nachwuchses als Delegierter der Regio League bei Swiss Ice Hockey vertreten.
Heute bin ich zum Teil noch als Speaker bei den U-20 Elite Spielen im Einsatz.
Wer war für dich das grösste Talent, welches beim EHC Biel Spirit als Junior gestartet ist, und heute evtl. einen Profivertrag hat?
Aktuell ist das sicher Gaetan Haas der jetzt in der NHL Fuss gefasst hat. Auch Janis-Jerome Moser wird seinen Weg machen. Das erste grosse Talent, welches zu meiner Zeit den Sprung geschafft hat, war Patrick von Gunten.
Bei welchen Junioren ist ein Titel möglich in dieser Saison?
Bei Erreichen der Playoffs traue ich sowohl den U-20 Elite und den U-17 Elite einen Exploit zu. Im Nachwuchsbereich geht es aber nicht unbedingt um Titel, sondern darum, das optimale Umfeld für die Entwicklung der einzelnen Spieler zu bieten. Das bedeutet, dass man entsprechende Talente in höheren Stufen (bis in die 1. Mannschaft) einsetzt und nicht für einen Titelgewinn in der angestammten Stufe benutzt.
Wann ist das U13 Turnier in Biel, und mit welchen Teams?
Das Turnier findet jeweils kurz vor Weihnachten statt. Den Termin für 2020 kann ich erst nach Bekanntwerden des NLA Spielplans nennen. Es wird das Wochenende vom 19./20. Dezember oder vom 12/13. Dezember sein. Es nehmen folgende Auswahlmannschaften teil: Nordwestschweiz, Innerschweiz, Wallis, Jura, Fribourg und Bern. Zudem das Pee Wee Team der Romandie und die U-13 Elite EHC Biel-Bienne Spirit.
Im Jahr 2021 werden wir das 30. Turnier organisieren und uns sicher etwas spezielles einfallen lassen.
Du bist ja Turnier Präsident, was ist da dein Job?
Ich habe das Turnier ursprünglich von Erich Fehr übernommen, welcher über viele Jahre dafür verantwortlich war und mir eine hervorragende Organisation übergeben hat.
Bis zum Umzug in die Tissot Arena habe ich das als One-Man-Show betrieben. Das bedeutet, die Mannschaften einladen, Unterkünfte, Verpflegung und Eiszeit organisieren. Spieltisch und Schiedsrichter über die Organe den EHC Biel-Bienne Spirit aufbieten etc.
Seit 2015 kann ich aber auf ein OK zählen, welches mich tatkräftig unterstützt.
Bitte erzähl uns was über Serge Meyer…
Serge hat sich nach seiner Aktivkarriere kontinuierlich als Trainer weitergebildet und ist heute für mich ein kompetenter Coach mit einem guten “Gspüri” für die Spieler.
Über Guido Pfosi…
Guido hat bei mir als Assistenztrainer bei den jüngsten (Bambini/Piccolo) angefangen. Anschliessend hat er Stufe um Stufe als Headcoach betreut, bis er den Schritt zum Profitrainer bei den U-20 Elite gemacht hat. In seiner bisherigen Tätigkeit auf dieser Stufe, haben wir den Schritt vom Abstiegskandidaten zum Titelaspiranten gemacht und einige Talente hervorgebracht.
Über Simon Wuest…
Mit entsprechend harter Arbeit wird er seinen Weg gehen.
Über Bengt Ericsson…
Bengt war zu meiner Zeit Ausbildungschef und war ein Baustein auf dem Weg zur Professionalisierung. Er hat auch durch seinen Hintergrund etwas das Schwedische nach Biel gebracht.
Was kann Philipp Wetzel in der EHCB Juniorenwelt bewegen?
Er kann sicher seine Erfahrung als Spieler weitergeben. Er muss sich aber sicher auch noch im Bereich Coaching weiterbilden. Dafür ist der Einstieg in der Erfassungsstufe das richtige. Mit diesem Schritt haben wir die Professionalisierung auf allen Stufen abgeschlossen.
Wie wird man Junioren Trainer und warum?
Indem man die entsprechenden Modulkurse in Magglingen besucht. Auch eine vorgängige Aktivkarriere ist von Vorteil.
Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen, sowie das Weitergeben von Wissen und Erfahrung muss einem Spass machen.
Wie gut ist die Zusammenarbeit mit dem EHC Biel?
Auch wenn wir bis 2019 separate Organisationen waren, haben wir uns stehts als eine Einheit verstanden. Der Verwaltungsrat der EHC Biel AG war immer interessiert, den Nachwuchs weiter zu entwickeln und dafür auch die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Ohne dieses Engagement wären wir mit dem EHC Biel-Bienne Spirit nicht da wo wir heute sind.
Du hast 3 Wünsche frei… Was wäre das?
Das weltweit die Toleranz und das Verständnis für alle Mitmenschen wieder zunehmen.
Dass sich in autokratisch geführten Ländern die Demokratie wieder durchsetzt.
Den 4. Meistertitel für den EHC Biel.
Wofür würdest du von den Ferien Heimreisen?
Für die Meisterfeier (wird aber nicht passieren, da ich in dieser heissen Phase sicher nicht Ferien mache)
Was ist dein nächstes Projekt welches du realisieren möchtest?
Als CEO der Firma Faro AG möchte ich in vier Jahren den Inhabern ein fittes Unternehmen übergeben können. Kurzfristig beschäftigt mich die ISO Zertifizierung.
Langfristig muss ich mir Gedanken um das Danach (Pensionierung) machen.
Wenn du eine Sache auf der Welt verändern dürftest: Was wäre das?
Ich würde Missgunst, Eifersucht und Machthunger abschaffen.
Wie oft schaust du täglich auf Dein Handy?
Zu oft!
Wenn du dir ein Land aussuchen könntest: In welchem würdest du gerne leben?
Ostafrika
Welche Entscheidung in deinem Leben würdest du im Nachhinein rückgängig machen wollen?
Keine, denn auch schlechte oder falsche Entscheidungen haben immer einen Lernprozess ausgelöst.
Was hast du für eine Beziehung zur Seeschwalbe diesem Kult Fans Club des EHC Biel aus Nidau?
Ich bin seit der Auflösung des Supporter-Klubs Bully Goal, Mitglied bei den Seeschwalben.
Wie weit wird es der EHC Biel in dieser Saison noch schaffen?
Wir werden den Playoff-Final erreichen!!!
Auf was könntest du in deinem Leben nicht verzichten?
Auslandreisen und die Spiele des EHC Biel
Und auf was gut?
Intolerante und Vorurteils behaftete Menschen.
Wenn du ein Lebesmittel wärst: Welches wäre es?
Ein saftiges Rindsfilet
Was gehört für dich in ein gutes Sandwich?
Bauerschinken, Senfmayo!
Was war dein letzter Kinofilm wo du gesehen hast?
The Mule mit Clint Eastwood
Lieber Fussball oder Handball?
Eishockey
Lieber Berg oder Meer?
Meer
Lieber Fasnacht oder Braderie?
Braderie
Lieber ABBA oder The Beatles?
Beatles (Lieblingsband “Genesis”)
Lieber Wein oder Bier?
Beides je nach Anlass
Lieber KHL oder NHL?
NHL
Am Nidauer Stedtlifescht sind wir jeweils auf die Mithilfe unserer Mitglieder, Freunde und Bekannte angewiesen, damit wir diesen Event stemmen können.
Dieser Anlass ist eine sehr wichtige Einnahmequelle für unseren Verein.
Ohne diese Einnahmen könnten wir den EHC Biel-Bienne nicht jede Saison so grosszügig unterstützen.
Wir bitten dich, sofern du uns gerne unterstützen willst, dich mit unserem Onlineformular für die für dich passenden Schichten einzutragen. Du kannst eine Schicht wählen, es steht dir aber auch frei, an mehreren Schichten mitzuhelfen. Wähle einfach alle Schichten aus, an denen du helfen möchtest.