Früher Maibolenfest Nidau, nun heute Nidauer Stedtlifest…welcher Titel hat dir besser gefallen?

So, wie sich das Fest in den letzten zig Jahren entwickelt hat, scheint mir der aktuelle Name doch treffender zu sein.

Welches Fest hat dir besser gefallen?

Damals am Maibolenfest war ich als «aktiver» Besucher dabei und habe dieses natürlich noch in bester Erinnerung. Jetzt stehe ich als Projektleiter auf der anderen Seite. Wenn ich dann wieder einmal als Besucher agiere, dann kann ich den Vergleich vielleicht besser anstellen.

Was ist der grosse Unterschied von damals zu heute?

Das Fest hat mit den vielen tausend Besuchern eine völlig andere Dimension erhalten. Zudem sind die Anforderungen an die Organisation eines solchen Festes enorm gewachsen.

Was ist deine Aufgabe am und vor dem Nidauer Stedtlifest?

Als Projektleiter bin ich für die Organisation von A-Z verantwortlich. Das beginnt bei der Konzeptentwicklung und endet mit der «Manöverkritik» mit der Gemeinde ein paar Wochen nach Festende. Dazwischen sind unzählige Arbeiten wie die Ausschreibung, die Gesuchsformalitäten, die Rekrutierung der Standbetreiber, die detaillierte Standplanung, Kontakte zu Standbetreibern und Behörden und vieles mehr. Wenn ich dann einmal die Positionen der über 100 Stände im Festgelände am Boden aufgesprayt habe, dann sind einige Monate vergangen und 95% der Arbeit getan. Am Fest selbst bin ich dann nur noch mit Kontrollaufgaben (Mehrweggeschirr, Lärmpegel usw.) beschäftigt.

Wie ist die Zusammenarbeit mit den Behörden der Stadt Nidau?

Ausgezeichnet! Wir haben mit der Gemeinde ein sehr gutes und einvernehmliches Verhältnis und werden aktiv unterstützt.

15’000 – 20’000 Besucher pro Jahr ab 18.00 Uhr, oder?

Ja – genau genommen ab Freitag, 19.00 Uhr. Und aufgrund unserer Erfahrungen der letzten Jahre gehen wir von 20’000 Besuchern am Freitag und 30’000 am Samstag aus.

Wäre das ganze Fest mit mehr Marktständen nicht viel interessanter?

Die Hauptstrasse, als zentrale Festachse, ist ja bereits voll belegt. Dazu gesellen sich einige Seitengassen mit zusätzlichen Angeboten und Animationen. Ich bin hier eher der Meinung, dass weniger Stände mit besserer Qualität der Schlüssel zum Erfolg sind. Im Sinne von: «Qualität vor Quantität».

Immer mehr Vereine/Clubs aus Biel und dem ganzen Seeland, wo sind die Nidauer Vereine/Clubs?

Ja, das müsst ihr die Nidauer Vereine fragen. Aber Ich weiss, dass es für die Vereine immer schwieriger wird, Leute zu rekrutieren, die in ihre Freizeit Fronarbeit leisten wollen. Übrigens: Zu den 114 Teilnehmern zählen 17 Vereine davon 7 Nidauer-Vereine.

Was ist für dich der Stedtlifest Höhepunkt?

Für mich? Freitag, 19.00 Uhr, alle Stände sind vor Ort und es ist offiziell FESTBEGINN! Uff!

Warum soll man das Stedtlifest in Nidau besuchen?

Einfach wieder einmal abschalten, Leute treffen, Essen und Trinken aus der ganzen Welt geniessen und sich vor allem amüsieren. Und dies meistens bei frühlingshaften Temperaturen.

Freitag oder Samstag?

Am besten Freitag und Samstag. Und wenn schon wählen, dann freitags, für diejenigen, die es noch etwas ruhiger wünschen und samstags, für diejenigen, bei denen dann am Abend «die Post abgehen» darf.

Auch beim Nidauer Zibelemärit bist du dabei, deine Aufgabe?

Da ändert sich nicht viel. Einzig, dass der Zibelemärit hinsichtlich Dimension absolut nicht mit dem Stedtlifest zu vergleichen ist und somit weniger Organisations- und Planungsaufgaben fordert.

Wann ist der Nidauer Zibelemärit?

Am Samstag, 19.10.2024. Und dieses Jahr neu auf dem Bibliotheksplatz, statt an der Mittelstrasse, da dort Bauarbeiten für die Neugestaltung des Platzes stattfinden werden.

Schaut man auch nach Biel zur Braderie…für Ideen, Erfahrungen?

Als Organisator einer solchen Veranstaltung ist man natürlich sensibilisiert und schaut links und rechts, was andere tun und lassen. Grundsätzlich gehen wir aber mit eigenen Ideen unsere eigenen Wege.

Oder gibt es mit dem Bieler Braderie Komitee einen Kontakt, einen Austausch?

Nein

Was machst du im Leben? Hobby, Beruf, Sport Familie?

Ich bin kürzlich 70 geworden, ledig und zurzeit nicht liiert. Ich war 34 Jahre Geschäftsführer der Werbeagentur INTEGRAL MC in Biel. Als Pensionierter habe nun etwas mehr Zeit für mein Hobby, das ich seit rund 30 Jahren leistungssportmässig betreibe – Triathlon Langdistanz. Damit verbunden sind tägliches Training (Schwimmen, Radfahren, Laufen und Kraft), gesunde Ernährung, mentales Training, Regeneration und natürlich div. Reisen für Trainingslager und Wettkämpfe ins Ausland. Mit über 150 Wettkämpfen davon 20 Ironman, 2 Qualifikationen für die Ironman Worldchampionship auf Hawaii und 7 Qualifikationen für die WM-Ironman 70.3 stehen dieses Jahr die WM-Ironman 70.3 in Neuseeland an, für welche ich mich bereits letztes Jahr in Memphis qualifiziert habe. Zudem gebe ich noch Schwimmunterricht an verschiedenen Schulen. Und eben – bin noch als Projektleiter für das eine oder andere Projekt verantwortlich.

Seeschwalbe Fans Club EHC Biel-Bienne, der grösste Nidauer Club seit Jahren, kennst du nur den Namen oder auch den Kult Club aus Nidau?

Zugegeben – da bin ich ein bisschen überfragt. Kennen ja, aber wirklich kennen? Ups!

Was hast du für einen Kontakt zur Seeschwalbe aus Nidau?

Über Nino Rovati – und dies natürlich primär Stedtlifest bezogen.

Der Seeschwalbe Fans Club, kommt nun zum 32. Mal ans Stedtlifest. Dein Kommentar dazu?

BRAVO! – Beispielhaft für viele andere Vereine, die noch nie oder selten am Stedtlifest aktiv dabei waren.

Immer mit einem tollen, aufwändigen, teuren Programm, Live-Musik, DJs, Bar, Fischessen Festzelt und und und…sieht man dich in diesem Jahr auch mal bei der Seeschwalbe?

Aber sicher!

Was möchtest du so schnell es geht ändern am Nidauer Stedtlifest und warum?

Ich wünsche mir weniger administrativen Aufwand, der mit all den einzuhaltenden Vorschriften und Auflagen immer grösser wird.